Do, 16.02.2017, 19:00 Uhr
Verkannt oder verehrt – Die Geschichte der italienischen Künstlerinnen

Vortrag von Dr. Donatella Chiancone-Schneider

Theatermuseum im Schauspielhaus
Vortragssaal
Prinzenstraße 9, 30159 Hannover
[Haltestelle: Schauspielhaus/Thielenplatz Linien 10 + 17, Busse 100, 121, 128, 134, 200]

Mit der Ausnahme weniger, sagenumwobener Namen von Malerinnen aus der Antike sind uns bis zur Renaissance keine Künstlerinnen bekannt. Dies mag auch daran liegen, dass Frauen in früheren Jahrhunderten keine entsprechende Ausbildung bekamen und auch bei natürlicher Begabung nur im privaten Rahmen und anonym, etwa in einem Kloster, künstlerisch aktiv sein durften.

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Selbstbildnis von Artemisia Gentileschi als Allegorie
der Malerei – La Pittura, um 1638. (Wikimedia)

Mit der Neuzeit eröffnen sich kreativen Frauen zuvor unerhörte Möglichkeiten, als Malerinnen, Grafikerinnen oder Bildhauerinnen tätig zu werden, wenngleich sie ihre Werke anfangs nicht signieren dürfen. Ab dem 16. Jahrhundert sind immer mehr Künstlerinnen mindestens so gefragt wie ihre männlichen Kollegen, ja sie konkurrieren mit diesen u.a. als offizielle Portraitistinnen an verschiedenen königlichen Höfen in ganz Europa.

Während alte Vorurteile noch sehr lange auf beruflich erfolgreichen Frauen lasten, genießen andere bereits zu Lebzeiten einen glänzenden Ruf und manche werden nach ihrem Tod sogar heiliggesprochen. Mit großen Namen wie Sofonisba Anguissola, Artemisia Gentileschi und Rosalba Carriera trägt die italienische Kunstszene vom 15. bis zum 18. Jahrhundert wesentlich zur Entwicklung der europäischen Malerei bei; viele weitere talentierte Frauen aus der Halbinsel wollen aber heute wiederentdeckt werden.
Weitere Auskunft zu diesem Projekt:  www.kunstco.de/kuenstlerinnen.html.

Dr. Donatella Chiancone-Schneider
ist promovierte Kunsthistorikerin (Universitäten Köln und Bonn), freie Kuratorin und populärwissenschaftliche Kunstvermittlerin; in multimedialen, oft interdisziplinären Kursen, Vorträgen, Publikationen, Ausstellungen und selbst organisierten Festivals erklärt sie breitgefächerte, auch anspruchsvollere kunsthistorische Themen zeitgemäß und unterhaltsam. Ihre Vortragstourneen der letzten Jahre haben sie bereits in zahlreiche Städte bundesweit sowie nach Italien, Österreich, Polen, Dänemark und in die Schweiz geführt.
Mehr unter www.donatella.chiancone.eu.